Birkenberg, 744 m

Birkenberg, 744m
Michael Rückl, Mediendesign & Medientechnik

Fast über den höchsten Punkt in der näheren Umgebung zum Ringelfelsen (Rinnlstein) mit 744 m führt die Forststraße und der Wanderweg am Birkenberg im Egerer Wald. Höher wird es weiter östlich Richtung „Alter Herrgott“ mit Muglberg, Poppenreuther Berg und natürlich dem Dyleň. Die Wandermarkierung (weißer Punkt auf Grün) führt in einem Tag um das ehemalige Fraisgebiet und man braucht bei einer Weglänge von ungefähr 37 Kilometern dafür schon etwas Kondition.

Der Name des Berges ist neueren Datums. Ursprünglich hieß fast der gesamte Bergrücken, gemeinsam mit dem Heidelberg und einer weiteren namenlosen Erhebung „Hedelberg“ und geht auf die Zeiten des Bergbaus rund um Neualbenreuth bis Ende des 17. Jahrhunderts zurück. Irgendwann in der Zeit danach vollzog sich der Namenswechsel zum „Birkenberg“.

Die Bezeichnung „Birkenberg“ geht ebenfalls auf eine ehemaligen Nutzungsform zurück, die in den Mittelgebirgen weit verbreitete Feld-Wald-Wechselwirtschaft. Im Bereich von 15 bis 40 Jahren wurde der Birkenholzbestand vollständig abgeholzt, anschließend im Schnitt zwei Jahre beweidet, bevor sich durch Stockausschlag und Samenanflug der Bestand der schnell wachsenden Birke erneuerte. Die vier Quellgebiete des Bergrückens zeigen, dass auch die Wasserversorgung für die feuchtigkeitsliebenden Bäume sicher gestellt war.

Da zu dieser Zeit Berg und Wald schon zur Stadt Eger gehörten, liegt nahe, dass Egerer Bürger verschiedene Holzrechte inne hatten während die Beweidung vermutlich durch die Höfe der Ortschaften Ottengrün und Ernstgrün, die ebenfalls bis 1862 zu Eger gehörten, erfolgte. Ende des 19. Jahrhunderts wurde wegen der Bodenauslaugung und Erosionsgefahr diese Form der Waldwirtschaft eingestellt und der Bestand allmählich in Nadel-Nutzwälder gewandelt.

Im Egerer Stadtwald ist übrigens eine ganz besonders spannende Mischung zwischen Verjüngung und Zuwachsleistung des Nutzholzes zu sehen, eine Folge der sehr gezielten und nachhaltigen Ausholzung von Stammholz ohne große Rodungsflächen oder Bestandsreduzierungen.

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