Aus Ruinen

Michael Rückl, Mediendesign & Medientechnik

Im Jahr 1657 begannen die Jesuiten mit dem Wiederaufbau der im 30jährigen Krieg von den Schweden zerstörten Schlosskirche und Bergkirche im damaligen Kinsberg im Muglbachtal. Auf den Ruinen letzterer wurde die Wallfahrtskirche Maria Loreto erbaut, die ab 1663 auch Pfarrkirche des Dorfes war. Es entstand ein achtseitiger Bau mit einem Hauptturm, vier Ecktürmchen und einem Kreuzgang. Das Gnadenbild, eine 90 Zentimeter hohe Loreto-Muttergottes aus Holz, bekleidet mit einem Mantel aus Kupfer, dem Silbermünzen angegossen waren, war ein Geschenk der Gräfin Barbara Eusebia Vrtba geborene Martinic als Gedenken an den Gaugrafen Hroznata von Ovenec, Stammvater der Vrtba.

Von 1664 bis 1689 entstand in Ergänzung der „Loreto-Hütte“ der große Kreuzweg, eine Jerusalemanlage mit 29 Stationen aus dem Leben Jesu Christi, entlang des Muglbaches, der Bach Cedron genannt wurde, und weiter zur Wallfahrtskirche Maria Loreto.

Der Wallfahrtsort zählte bis 1918 jährlich etwa 2000 Besucher, darunter 25 Prozessionen. Mit Beginn des Kalten Krieges begann 1949 der Verfall und die teilweise Zerstörung von Maria Loreto. Ein, im benachbarten Waldsassen, gegründeter Förderverein begann 1991 nach der Grenzöffnung mit dem Aufbau der Kirche, rekonstruierte den Pilgerweg vom Muglbach hinauf zur Wallfahrtskirche und verlieh dem Friedhof ein annehmbares Aussehen.

Vom Sammelhof oberhalb von Mammersreuth hat man diesen schönen Blick auf das von Bad Neualbenreuth gut zu Fuß oder per Rad erreichbare Ausflugsziel in Tschechien.

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