Herrschaftlich

Herrschaftlich
Michael Rückl, Mediendesign & Medientechnik

Herrschaftlich präsentiert sich das Hardecker Schloss in seiner farbvollen Fassade mit dem Treppenaufgang und dem Eingangsportal.

Nichts lässt sich auf den ersten Blick mehr von der ehemals trotzigen und strategisch nicht unwichtigen Burg erahnen. Auf der Gegenseite fällt der Felsstock aus altem Schiefergestein, der optimal als Platz für eine Befestigung war, schroff zum Muglbach hin ab. Unter der rechten Gebäudehälfte lässt er sich als natürliches Fundament ausmachen. Genau an dieser Stelle befand sich früher auch der Burgfried, der immer noch in den Grundmauern des Schlosses verbaut ist.

Bei genauem Hinsehen, fällt auf, dass das rechte untere Fenster – und noch eine weiteres außerhalb des Bildrandes – keine Verglasung besitzt, sondern nur wegen der damals beliebten symmetrisch Optik während der Zeit des Umbaus, als Scheinfenster angelegt wurde. Die mächtigen Mauern des sicher ehemals weithin sichtbaren Turmes machten einen Fensterdurchbruch unmöglich. Vorstellen kann man sich den Burgried ähnlich wie am Schloss in Hrozňatov (Altkinsberg). Auch hier steht die ehemalige Burg auf einem Felssporn im Muglbachtal und der Turm überragt dennoch deutlich die umgebende Landschaft.

Da die ehemalig zu Eger gehörende Reichsburg bereits 1238 ihre erste urkundliche Erwähnung fand, kann man ihre Entstehung sicher noch um einiges eher ansetzen. Möglicherweise entstand sie aus einer der in der Region verbreiteten und immer noch in der Landschaft auffindbaren frühen Turmhügelburgen. Eine Lage auf der Erhöhung direkt auf dem Fels unter dem Schloss oder etwas östlich auf dem Platz der ehemaligen Schlosskapelle zwischen Muglbach und Bodenbach würde nach allen bisher bekannten Merkmalen dafür sprechen. Allein wegen der Tatsache, dass das Gelände mehrfach bauliche Veränderungen erfahren hat, muss man es bei der Vermutung bewenden lassen.

So umhüllt das Schloss mit seinen umgebenden Gebäudekomplex der ehemaligen Burgbefestigung immer noch ein geheimnisvoller Schleier der Vergangenheit.

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