
Högelstein ist der Name der alten Siedlung von der nur die Kirche St. Nikolaus die Zeiten überdauert hat. Inmitten der weitläufigen Wälder zwischen Bad Neualbenreuth und Mähring liegt sie an diesem alten Platz einer ehemaligen Probstei des Klosters Reichenbach. Diese bestand schon bevor das Kloster Waldsassen gegründet wurde und war ein Vorposten der Besiedelung des Nordgaus unter dessen Stifter Diepold III. .
Bis in das 19. Jahrhundert konnte man noch die Grundmauern des Verwaltungshofes des Klosters nahe des Gotteshauses erkennen. Nachweislich war Högelstein ein Ort mit klassischem mittelalterlichen Bergbau, was Überreste von Pingen und Stolleneingängen belegen.
Nach Kriegen und Pest fiel das Dorf schon im 15. Jahrhundert öd und wechselte den Besitzer. Für das weit entfernte Kloster Reichenbach war der Besitz nicht mehr rentabel aufzubauen und weiterzuführen und so erwarb das Kloster Waldsassen den Besitz mit den dazugehörigen Dorfstellen. Auch von diesen sind die meisten untergegangen. Orte wie Mähring, Poppenreuth und Großkonreuth haben die unruhigen Zeiten des Mittelalters überdauert, möglicherweise gehörte auch Pilmersreuth am Wald dazu. Bernreuth/Bärnlohe, Heuprunn/Hanprün, Neugrün/Hammerbach, … alle diese Namen sind in den Wäldern nahezu komplett verschwunden wie Högelstein selbst. Sie lagen im sogenannten „Vornwald“, vermutlich von „der Wald vor Högelstein“. Aber auch nach dem Erwerb durch das Kloster Waldsassen blieb der verbliebenen Bevölkerung der Rufname „die Probsteier“ noch lange erhalten, für die, die mal Untertanen der Probstei waren.
In älteren Unterlagen findet man für die Ortsbezeichnung Högelstein, die vermutlich durch dialektische Verschiebungen erstand, den Namen Hohenstein. Beide Namen bezeichnen die gleich Ursiedlung. Durchforstet man altes Kartenmaterial, findet man bis in das 19. Jahrhundert hinein die Bezeichnung Hohenstein auch als Name für den jetzigen Muglberg und aktuell immer noch für Teile der sich darum befindlichen Waldgebiete. Sieht man sich das Prinzip der Namensgebung des Mittelalters genauer an, erkennt man die engen Abhängigkeiten zu Personen, aber auch Landschaftmerkmale dienten häufig als Namensgeber für die daran oder darin befindlichen Siedlungen.
So bleibt der Zusammenhang des Hohenstein, der auch einen wichtigen Messpunkt bei den ersten detaillierten nachnapoleonischen Landvermessungen darstellte, mit der Siedlung Hohenstein/Höglstein unumstritten. Eher stellt sich vielleicht die Frage, wer von wem den Namen erhalten hat. Dies löst sich erst, wenn man weiß, dass sich in den weitläufigen Wälder auch ein „Hoher Stein“ an einem markanten Geländepunkt befindet. Und so lässt sich der Name der Felsformation im Bild viel erklärbarer auf einen der ältesten Siedlungspunkte rund um Bad Neualbenreuth, das alte Dorf an der Nikolauskirche, übertragen.
Eintausend Jahre Siedlungsgeschichte mit einem Namen an einem verstecktem Ort grob zusammengefasst!