Am Ringelfelsen (Rinnlstein) sitzt man auf Gestein aus den Kindertagen unserer Erde. Damals, vor 541 bis 485,4 Millionen Jahren, begann gerade das Leben in seiner einfachsten Form zu explodieren.
Die Welt sah sehr anders aus: Es existierte der Superkontinent Gondwana. Nordamerika dümpelte irgendwo am Südpol herum, Sibirien lag südlich der heutigen asiatischen Kontinentalplatte. Die ersten fischförmigen Wirbeltiere eroberten die Ozeane, in denen zuvor nur Wirbellose und Krebstiere lebten. Auf die Idee, auch das Land zu besiedeln, waren die Lebewesen noch nicht gekommen. Aber im Genom urtümlicher Tiere fand eine Art Unfall statt. Forscher fanden heraus, dass sich bei sehr frühen Vorfahren vieler verschiedener Tiergruppen offenbar die Anzahl der Gene erhöht hat, die für die Entwicklung und Funktion des Gehirns eine Rolle spielen. Bei einem Wirbellosen, der vor ca. 500 Millionen Jahren im Ozean gelebt hat, kam es vermutlich zu einer Vervielfältigung dieser Gene.
So konnten sich im Laufe der Zeit die Fähigkeit zum Lernen komplexer Zusammenhänge, zur Analyse von Situationen und zur Flexibilität des Denkens entwickeln. Damit war das Gerüst für die Intelligenz gelegt …
Wann wohl das erste Mal Menschen unter dem Ringelfelsen (Rinnlstein) am Feuer zusammensaßen?