Nur knapp über der Felswand des Ringelfelsen (Rinnlstein) steht die Sonne zu Mittag am Tag der Wintersonnenwende und erzeugt lange Schatten der Bäume im Wald.
An diesem Tag beginnt für die Astronomen der Winter; für den Landwirt beginnt er mit der ersten Schneedecke, die Metereologen haben den 01. Dezember für den Winteranfang festgelegt.
Die Sonne steht senkrecht über dem südlichen Wendekreis und wir haben die längste Nacht auf der Nordhalbkugel, die größte Dunkelheit. Wie viele alte Kulturen hatten auch die Germanen diesem Tag eine besondere Bedeutung beigemessen, was auf der vier Jahrtausende alten Himmelsscheibe von Nebra festgehalten ist. Sie feierten das Julfest. Die Kraft der Sonne nahm wieder zu; der Kreislauf der Natur begann von vorne.
Das Christentum übernahm aus der Zweckmäßigkeit heraus viele bedeutende Tage von anderen Glaubenskulten. Die längste Nacht eignete sich auch in den christlichen Ursprüngen der nördlichen Hemisphäre gut für die Zeitenwende, für die Ankunft des Erlösers Jesus, mit der jeder Tag wieder länger und heller werden durfte.
Als der Julianische Kalender eingeführt wurde, lag dieser Tag am 25. Dezember. Die Berechnung haben sich verbessert und den Tag der Sonnenwende auf den 21.12. korrigiert. Das traditionelle Datum für Weihnachten aber blieb uns erhalten.
Der germanischen Wintersonnwende folgten übrigens die zwölf Rauhnächte. Diese waren für die frühe Zeitrechnung notwendige, weil das ehemals den Alltag prägende Mondjahr zwölf Tage kürzer ist als das Sonnenjahr. Deshalb sprechen wir heute noch von der Zeit „zwischen den Jahren“.