Nach dem Winter blüht der Wald im Frühling richtig auf. Der Wald löst sich aus seiner Winterstarre. Selbst wenn noch Schnee den Boden bedeckt, kann man schon die ersten Frühblüher entdecken. Das Schneeglöckchen ist die erste Blume, die schon im Januar der Kälte trotzt, Krokus und Huflattich folgen ihr im Februar. Übrigens: Schneeglöckchen und Krokus stehen unter Naturschutz!
Später erblühen Märzenbecher, Lerchensporn, Buschwindröschen. Sie alle profitieren von einem genialen Trick der Natur: Sie lagern in saftigen Zwiebeln und dicken Rhizomen Vorräte ein, geschützt im Boden überstehen sie so auch den kältesten Winter.
Im Frühling gibt es mehr Tageslicht als im Winter. Die Tage werden dann länger. Einige Baumarten reagieren darauf, zum Beispiel Buchen. Sie treiben erst dann aus, wenn der Tag 13 Stunden lang ist. Je nach Region in Deutschland ist das etwa am 23. April der Fall. Es kann noch so lange schon im März warm sein, eine Buche wird vorher nicht austreiben.
Andere Pflanzen reagieren dagegen sehr stark auf warmes Wetter, zum Beispiel Heckenkirschen. Einige warme Tage reichen schon aus, damit sie bereits Ende Februar ihre Blätter herausschieben. Auch Flieder zählt zu diesen Arten. Wenn eine bestimmte Anzahl warmer Tage aufeinanderfolgt, dann treiben diese Baumarten aus. Selbst wenn die Tage noch recht kurz sind. Dadurch kann es zum Beispiel auch einmal passieren, dass ein Obstbaum schon im Dezember blüht. Wenn es mehrere Tage lang warm ist.
Erst bei einem bestimmten Wert verlassen sich die Bäume darauf, dass kein Nachtfrost mehr auftritt. Dazu zählen zum Beispiel einige Ahornbäume. Sie treiben bis zu 14 Tage später aus als verwandte Arten bei uns.
Manche Bäume kombinieren auch mehrere Strategien: Sie nehmen zum Beispiel die Tageslänge wahr, spüren aber auch der Temperatur nach. Sind diese Reize zusammen groß genug, dann zeigen die Bäume ihre Blätter.
Auch die Tiere und Pflanzen des Waldes werden wieder aktiv. Der Frühling ist eine gute Zeit für Naturerlebnisse im Wald. Weil die Bäume um diese Jahreszeit noch wenig Laub tragen, sind auch die unscheinbaren Tiere verhältnismäßig einfach zu beobachten.
… und die jungen Vögel, die im letzten Jahr geschlüpft sind, proben schon mal ihre ersten Frühlingslieder. Sie alle freuen sich über den Frühling im Wald.
Wir haben die Stimmen des Frühlings im Wald eingefangen: