Der Wuchs lässt seine Verwandtschaft erahnen. Der Flug- oder Barthafer lässt sich an und in vielen Getreidefeldern finden, aber auch in Wiesen und an Rainen. In der Landwirtschaft ist er nicht gerne gesehen, da er sich stark und schnell ausbreitet und den Ertrag der Getreidefelder mindert, dabei ist der Mensch selbst für diese Ausbreitung verantwortlich.
Rund um Bad Neualbenreuth finden sich viele der mit 12.000 Verwandten größten Gruppe von Blütenpflanzen, die Süßgräser. Die bekanntesten sind alle unsere Gertreidesorten, wie Weizen, Gerste, Hafer, Mais, Reis und treten in den verschiedensten Varianten auf, von einjährig bis zu 400jährig, von klein- bis großährig und von wenigen Zentimetern bis zu 40 Metern Höhe. Sie sind vielseitig in Ihrem Einsatz, vom Grundnahrungsmittel über Hochwasserschutz bis zur Dacheindeckung und wesentlicher Bestandteil der Natur und Kulturlandschaften. Sie kommen von den Sandstränden, im Wasser und in Wäldern bis ins Hochgebirge vor. Sie wachsen auch dort, was nichts anderes wachsen kann. Aber nicht alle Arten sind gleich vielseitig.
20 % der Erdvegetation von Gräsern belegt und mit 50% stellen sie den größten Anteil der weltweiten Energie für die Ernährung. Von den rund 780 Gattungen sind aber nur ca. 2% von wesentlicher Bedeutung. Genutzt werden dabei sowohl Stängel und Wurzeln als auch Blätter.
Entstanden ist die Vielfalt der Gräser erst während der Erdneuzeit und ihre erste große Verbreitung erfolgt vermutlich durch die größer werdenden Herden von prähistorischen Weidetieren. Erste fossile Funde lassen sich aber bereits in Dinosaurierdung nachweisen.
Auf alle Fälle sind die wohl ältesten Nutzpflanzen mit ihren nahrhaften Stärken und Kohlehydraten ausschlaggebend für den „süßgrasigen“ Erfolg der menschlichen Evolution gewesen.