Auf der Anhöhe des von Nord nach Süd sanft abfallenden Hanges von Rosall befindet sich eine Felsformation aus Granitschiefer ähnlich dem Ringelfelsen (Rinnlstein). Die glatten Brüche weisen wie gewöhnlich Richtung Osten. Über die Anhöhe führte direkt daran vorbei der alte Verbindungsweg von Rosall über die nur zwei Kilometer entfernte Rainbuche weiter nach Motzersreuth und Schachten.
An dieser Stelle ist ein sogenannter Burgstall belegt, der erst 1986 entdeckt wurde. Die höchste Erhebung des Felsens (links im Bild) darf als Standplatz einer Motte (Befestigungsturm) angesehen werden. Der 15 auf 17 Meter große und ca. zwei Meter erhöhte Turmhügel ist von einem noch gut sichtbaren künstlichen Graben geschützt, der nördlich in den natürlichen fünf Meter tiefen Abgrund des Felsens übergeht.
Vermutlich aus dem 12. Jahrhundert aus der Frühzeit der Besiedlung der regio egere stammt diese Befestigungsanlage. Im Salbuch des Klosters Waldsassen wird am Ende des 14. Jahrhunderts der Ort Rosel erwähnt. Wer die hiesige Burg erbaut hat, ist unbekannt. Es muss sich dabei aufgrund früherer Besitzverhältnisse aber um einen diepoldingischen oder stauferischen Ministerialen gehandelt haben. In den Urkunden des Klosters Waldsassen wird 1434 ein Burgleyns und 1593 ein Bürglein genannt. Nach dem Ankauf des Ortes durch das Kloster wurde die Burg verlassen, verfiel und geriet in Vergessenheit.
Wenn man sich zum nahe liegenden Waldrand begibt, kann man an der hervorragenden Aussicht die prädestinierte Lage dieses Platzes und dessen Wichtigkeit erahnen.