Noch halten sich die Blätter des Vorjahres hartnäckig an den Ästen fest, während sich an den Spitzen schon die frischen Knospen öffnen – zwischen alt und neu. Die Stiel- oder Sommereiche liebt es, wie der Name dezent anklingen lässt, sonnig. Gut gedeiht sie auf Lehm- und Tonböden. Wenn die Rahmenbedingungen passen, kann dieser nach Erdzeitaltern gemessen alte Baum auch schon mal mehr als 1000 Jahre alt werden. Gefunden wurden fossile Baumrest mit einem Alter von 12 Millionen Jahren.
Aus den kleinen, gerade mal drei Zentimeter großen Eicheln kann ein stattlicher bis zu 40 Meter hoher Baum wachsen mit einem Stammumfang bis zu acht Metern. Die dicken Pfadwurzel macht den Baum sturmunempfindlich und so bietet er im Laufe seines oft langen Lebens viel Besonderheiten für Mensch und Tier.
Die Eicheln sind eine begehrte Nahrung für verschiedenste Tiere. Sie sind extrem nahrhaft und enthalten bis zu 38% Stärke. Weil Schweine früher zur Mast in die Eichenwälder getrieben wurden entstand der Spruch „Auf den Eichen wächst der beste Schinken.“ Daneben kann die Eiche einer unglaublichen Zahl von bis zu 1000 Arten von Insekten eine Heimat geben, nur in einer Krone. Vom Wurzelwerk und dem umgebenden Erdreich mal ganz abgesehen.
Die getrocknete Rinde junger Pflanzen kann als Droge dienen und enthält viele Gerbstoffe. Sie findet in der Medizin Anwendung bei Entzündungen und bei Darmerkrankungen in Form von Tee. Das harte Eichenholz ist auch als vielseitiges Bauholz kaum wegzudenken und macht es wegen seines guten Heizwertes zu einem begehrtem Brennholz.
So stecken hinter diesen zarten Trieben viele für uns wichtige Eigenschaften. Wem das immer noch zu wenig ist, kann die aufbereiteten Eicheln zermahlen. Das Mehl lässt sich herkömmlich verwenden oder auch als Kaffeeersatz.
Um den Ringelfelsen (Rinnlstein) sind Eichen wegen des dichten Nadelwaldes eher selten.