Auf dieser klassisch gemalten Karte aus dem Buch „Heimatkreis Eger“ von Loren Schreiner aus den 1920er Jahren kann man gut auf die ungefähre Uferline des alten Sees schließen, der das Eger Becken gestaltet hat. Er bestand lange vor der ersten Besiedelung in der Bronzezeit (2200 – 800 v. Chr.). Die seltenen hier vorkommenden Moldavite lassen auf eine Existenz bereits vor ca. 15 Millionen Jahren schließen.
Vermutlich ging sowohl seine Entstehung als auch sein Verschwinden mit den vulkanischen Aktivitäten im Egergraben einher. Das Sand- und Kieswerk bei Dřenice (Treunitz) am Ufer der Vodní nádrž Jesenice (Talsperre Jesenice) ist einer der letzten sichtbaren Beweise dieser über wohl tausende von Jahren exisistierende Wasserfläche. Tonnenweise wurden durch die Vorgänger von Eger und Wondreb Sedimente und Steine in den See geschwemmt und zermahlen.
Die Talsperre entstand erst in den Jahren 1957 -1961, wobei Jesenitz und große Teile von Treunitz im großen Wondreb-Stausee versanken, der aber im Vergleich zu den 271 Quadratkilometern des prähistorischen Sees fast wie eine „Pfütze“ mit seinen bescheidenen 7,6 Quadratkilometern anmutet. Auf der Karte fehlt sie folglich noch.
Man beachten, dass es zu dieser Zeit noch kaum möglich war, eine korrekte Karte in Vogelperspektive zu erstellen. Trotzdem stellte es immer die beste Lösung dar, ein Gebiet übersichtlich darzustellen. Dementsprechend kann man auch den ein oder anderen Darstellungsfehler finden.
Wer genau hinsieht findet auch „Neu-Albenreuth“ auf der Karte, das vielfältig durch das Egerer Beckens und den Egergraben kulturhistorisch und geologisch geprägt worden ist.