Ein eindrucksvoller oberirdisch sichtbarer Rest der Bergbautätigkeiten rund um Bad Neualbenreuth findet sich versteckt im Waldgebiet Burgholz. Die größte noch sichtbare Pinge, ein erodierter Krater eines in die Tiefe gegrabenen Schachtes zur Erzgewinnung, befindet sich hier abseits der bekannten Wege. Ein mächtiger Abraumhügel lässt den ehemaligen Einstieg noch tiefer erscheinen. Von solchen Grabungsschächten aus führten häufig mehrere Gänge und Stollen seitwärts in das Grundgestein, immer auf der Suche nach abbauwürdigen Erzgängen. Leider ist er in jüngerer Vergangenheit etwas verwachsen und auch vermüllt worden.
1576 wurde hier das „Neu Gebäude im Burckholze bei Albenreuth“ als Goldbergwerk erstmals erwähnt. Nachgewiesen sind Abbautätigkeiten auch in den Jahren 1675 und 1898. Bis 1924 soll es in Betrieb gewesen sein.
Das Burgholz trägt seinen Namen wegen der ehemaligen Zugehörigkeit zur Burg Hardeck. Auch die Flurnamen Burgteich, Burgwiesen und Burgäcker weisen noch heute auf vergangene Zeiten hin. Durch die Säkularisation wurde der uralte ehemalige Reichsbesitz aus dem Egerer Burgenring und späterer über Jahrhunderte genutzte ehemalige Sommersitz der Waldsassener Äbte aufgelöst und die Güter und Grundstücke kamen in private Hände.
Ob die Mönche das hier gefundene Gold damals zu sakralen Gegenständen im Kloster umgearbeitet haben oder an ihren späteren Landesherrn, den bayerischen Kurfürst abführen mussten, kann nur vermutet werden. Vielleicht wurden damit auch die Handwerker für den Wiederaufbau des Klosters nach der Zerstörungen durch den Schwedenkrieg bezahlt. Vieles wird für immer in der Tiefe der Geschichte verborgen bleiben …
Zum Burgholz und den Bergbautätigkeiten existiert auch eine Sage:
Im Burgholz unterhalb der Burg Hardeck war einst ein Bergwerk. Dort hatte der Zwergenkönig sein Schloss. Ein Zwerg verliebte sich in die Dienstmagd Nanni Webermatzn von Hardeck. Er folgte ihr überall hin bis in ihre Kammer. In Neualbenreuth lachte deshalb Groß und Klein über sie. Man nannte sie auch Zwergen-Nanni oder Wichtelbraut. Die Nanni versuchte sich zu wehren und ihn loszuwerden. Der Zwerg aber würde nur von ihr lassen, wenn sie seinen Namen erraten würde. Dieser war sehr ungewöhnlich. Durch einen Zufall hörte ein Neualbenreuther Bursche eines Morgens das Männlein singen: „Wenn mein Dirnderl weiß, dass ich Dienzel Deinzel heiß, so lassts mich nimmer nei, so bin ich ganz allei.“ Als wie jeden Abend der Zwerg kam – lachte Nanni ihn an und sagte ihm seinen Namen gradheraus. Der Zwerg gab ihr eine Ohrfeige, krachend fiel die Türe zu und er wurde nimmermehr gesehen.
(Sage nach „Sagen und Legenden im Landkreis Tirschenreuth“, Harald Fähnrich)