Mit dem ausgedehnten Hügelland, den weitläufigen Wäldern, den bizarren Felsformationen und den ursprünglichen Bach- und Flussläufen ist die Landschaft der Oberpfalz vielseitig und vielfältig. Aber sie ist auch zeitlos. Über das ganze Jahr hinweg bietet sie üppige Abwechslung für alle Sinne, auch am Ende des Jahres.
Nebel ziehen über das Land, der Wind bläst kräftiger, die Laubbäume verlieren die späte Farbenpracht. Wenn die Sonnenstrahlen von den Wolken eine letzte Chance bekommen, haben sie eine spätsommerliche Restwärme. Die Zeitfenster mit blauem Himmel werden seltener und das Tageslicht weniger. Die dunkle Jahreszeit hat begonnen.
Eine meteorologische Singularität ist der Martini-Sommer in der ersten Dekade des Novembers, eine letzte mögliche Schönwetterperiode des Jahres. Der Legende nach trat diese erstmals in der französisches Stadt Tours zum Tod des Heiligen Martin auf. Sie ermöglichte das Wunder von noch einmal ergrünenden Wiesen und erblühenden Bäumen. Der Ehrentag stellt somit einen späten letzten Abschluss der Erntefeiern mit der Martinsgans, einem letzten Opfertier aus den Überlieferung der heidnischen Vegitationsgeister, dar. Schließlich wird mit dem Martinifeuer der Sommer symbolisch endgültig verbrannt.