Kirchdorf

Michael Rückl, Mediendesign & Medientechnik

Idyllisch liegt das Kirchdorf Wernersreuth auf einer alten Rodungsinsel. Von Westen betrachtet sieht man hinter dem Wernersreuther Pass den Dyleň (Tillenberg), der über die Landschaft wacht. Etwas erhöht liegt die besonders aus der Weite gut sichtbare Dorfkirche.

In seinen Fundamenten ist die Kirche St. Andreas in Wernersreuth eines der ältesten Bauwerke von Bad Neualbenreuth und einer der ältesten Kirchenbauten im Stiftland. Ihre Ursprünge gehen auf das 12. oder 13. Jahrhundert zurück. Für diese frühe Entstehung spricht der 16 Meter hohe, äußerst wuchtige und aus Bruchsteinen errichtete Turm. So erweckt schon der erste optische Eindruck den Gedanken an eine Wehrkirche.

Leider ist über die kirchengeschichtliche Entwicklung kaum etwas bekannt. Allerdings dürfte das erste Kirchlein des 1140 urkundlich erwähnten Dorfes mitsamt dem Turm einen bescheidenen Umfang aufgewiesen haben. Denkbar ist auch, das der Turm aus einer alten befestigten Turmhügelburg hervorgegangen ist. Dies war eine durchaus übliche Vorgehensweise bei der Zweckentwicklung der Gebäude im Mittelalter. Das sich vom Turm aus eine guten Sicht in alle Richtungen bieten könnte, würde ebenfalls dafür sprechen.

1639 gibt es eine Schilderung zu der baufälligen Kirche. Aber der Dreißigjährige Krieg hatte auch dem Dorf arg zugesetzt und es war fast völlig zerstört. Vermutlich wurde sie unter der Verwendung des alten Mauerbestandes restauriert, da sich diese ursprüngliche wuchtige Bauform zu dieser Zeit nicht mehr anders argumentieren ließe.

Im Jahre 1719 wurde Wernersreuth als selbständige Pfarrei eingerichtet und konnte somit 2019 ihr 200 jähriges Bestehen feiern. Seit 2016 wird sie aber bereits vom Bad Neualbenreuther Pfarrer als Teil der Pfarreiengemeinschaft mit betreut.

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