Blau

Blau
Michael Rückl, Mediendesign & Medientechnik

Das intensive Blau der Kornblume ist eine Feldfarbe des Sommers. Das häufige Auftreten am Rande von Kornfeldern hat ihr bereits im Mittelalter den bekannten Namen verliehen. Häufig kommt sie dort gemeinsam mit Klatschmohn und Kamille vor. Sie ist allerdings eine der Pflanzen mit den regionaltypisch unterschiedlichsten Bezeichnungen. Blaumütze, Kwast, Schanelke, blauer Schneider,  Sichelblume, Thremse, Ziegenbein oder Zyane sind nur einige davon.

Sehr oft hört man, dass die Natur in Ordnung ist, wo Kornblumen blühen. Das liegt daran, dass sie ein inverser Bioindikator für die Überdüngung der Felder ist: viel Dünger wenig bis keine Kornblumen, viel Kornblumen wenig bis kein Düngung. Glücklicherweise kann man sie auch rund um Bad Neualbenreuth in den letzten Jahren auch entlang der Wanderwege wieder vermehrt antreffen, was vom schonenden Umgang mit der Natur zeugt.

Das „Kornblumen-Blau“ ist im östlichen Mittelmeerraum heimisch, ist seit der Steinzeit als Kulturfolger bekannt und tritt mittlerweile neophytisch weltweit auf. Wobei das Tiefblau nicht die einzige Farbgebung ist, auch weiß, rosa oder purpurfarben ist möglich. Für Bienen, Hummel, Schwebfliegen und Tagfalter stellt sie wegen des hohen Zuckergehalts ihres Nektars eine wichtige Nahrungsquelle dar.
Für die früheren medizinischen Anwendungen gibt es keine wissenschaftlich wirksamen Belege, weshalb sie daher nur noch als „Schmuckdroge“ Einsatz findet.

Das ursprünglich gefürchtete Ackerunkraut stellt sich seit dem 19. Jahrhundert und mittlerweile weltweit in vielerlei Hinsicht als Symbolpflanze dar. Eingeleitet wurde dies durch den frühen Tod der Königin Luise. Sie wurde als preußische Blume gekennzeichnet und was war dazu passender als die „preußisch-blaue“ Kornblume, die ihr Sohn Kaiser Wilhelm I. schließlich plakativ zur Lieblingsblume deklarierte.

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