Jetzt sind sie auch bei uns wieder unterwegs: die Taubenschwänzchen. Da der Flug und die nach Federn anmutende Behaarung an einen Kolibri erinnert, nennt man sie auch Kolibrischwärmer oder -falter. Ihr Name leitet sich von der Form der beiden Haarbüschel am Hinterleib ab, der an einen Taubenschwanz erinnert. Selbst die Augen mit Ihren Pseudopupillen erinnern eher an gefiederte Tiere. Vogelgleich!
Mit Ihrer Spannweite bis zu acht Zentimetern fallen sie deutlich auf, wenn sie durch die Blühwiesen aber auch durch die Gärten ziehen um mit ihrem fast 30 Millimeter langem Saugrüssel den süßen Nektar zu ergattern.
Unter den Schmetterlingen zählen die farbenprächtigen Flugkünstler zur Familie der Schwärmer und sind somit tagaktiv. Sie sind sogenannte Wanderfalter und können sich mit ihren ausdauernden Flügen permanent neue Lebensräume erschließen. Man hat in einer Studie Entfernungen bis zu 3000 Kilometern in gerade einmal 14 Tagen bewiesen. Dabei gehen sie aber nicht über eine Meereshöhe von 1500 Metern hinaus. Da sie auf Wärme angewiesen sind, findet man sie ganzjährig großräumig um das Mittelmehr bis hin zur asiatischen Ostgrenze. Wo sie in den angrenzenden Gebieten überwintern, ist nach wie vor unbekannt.
So auffällig sie im Flug auch sind, so unscheinbar sitzen sie mit ihren dunkelbraunen Deckflügeln an den Stämmen der Bäume, gegen Abend dann auch in geselligen Gruppen. Diesen Schlafplätzen bleiben sie ihr ganzes Schwärmer-Leben von bis zu vier Monaten treu. Auch nektarreiche Nahrungsquellen, bevorzugt in den Farben blau bis violett, können sie dank ihres guten Erinnerungsvermögens immer wieder aufsuchen. In den Wäldern rund um den Ringelfelsen (Rinnlstein) findet man sie häufig auf Flächen mit blühenden Disteln oder den Farbinseln der Fingerhüte.
Übrigens: die Taubenschwänzchen erreichen eine Höchstfluggeschwindigkeit von 80 km/h bei bis zu 90 Flügelschägen pro Minute.