Waldschachtelhalme sind relativ häufig in den Nadelwäldern mit saueren Böden rund um den Ringelfelsen (Rinnlstein) zu finden, besonders in der Nähe von Feuchtstellen, wie hier beim Frauenlohbrunnen, dem längsten Zulauf des Pointmühlbaches. Er ist auf der Nordhalbkugel im warmgemäßigten bis kühlen Eurasien und Nordamerika weitverbreitet und wächst bis in Höhen von 1850 Meter.
Schachtelhalme treten immer geschlossen in größerer Anzahl auf und bilden optisch mit ihrer filigranen Verästelung scheinbar einen Mini-Wald im Wald. So gewinnt man einen Eindruck, wie vor 375 Millionen Jahren im Erdzeitalter des Devon die Wälder ausgesehen haben mögen, ungefähr 150 Millionen Jahren nach der Entstehung der Phyllite des Waldsassener Schiefergebirges. Schachtelhalme als Gefäßsporenpflanzen bildeten früher eine artenreiche Gruppe und war ein wichtiger Bestandteil der Steinkohlenwälder. Sie wurden bis zu 30 Meter hoch und hatten einen Stammdurchmesser von bis zu einem Meter. Eine tropischer Verwandter unserer Schachtelhalme erreicht noch eine Höhe von über zwei Metern.
Neben dem Waldschachtelhalm kommt bei uns der Riesen-, der Acker- und der Astige Schachtelhalm häufiger vor. Der Ackerschachtel ist übrigens auch unter dem Namen Zinnkraut bekannt und gilt als einziger seiner Art auch als Heilpflanze mit verschiedenen Eigenschaften bei innerer und äußerer Anwendung. Der Name Zinnkraut kommt von der Verwendung als Reinigungsmittel für Zinngegenstände. Dabei wirken die besonders in dieser Art enthaltenen Kieselsäurekristalle als Putzkörper.