Es steht direkt an der Straße und ist doch unauffällig, unscheinbar, fast unsichtbar. An gut frequentierten Stellen wurden solche Sühnekreuze aufgestellt, sollten sie doch auch vielen ein Mahnmal sein. Hintergrund war meist ein mehr oder weniger detailliert dokumentiertes Unrecht oder Verbrechen.
„Mordkreuz“ wird dieses an der Staatsstraße von Bad Neualbenreuth nach Mähring gelegene Kleindenkmal genannt. In alten Flurkarten wird es auch als „Kreuzstein“ bezeichnet. Bereits ungefähr bis zur Hälfte vermutlich durch den Straßenneubau in die Straßenböschung eingesunken, hat sich auch noch eine Fichte breit gemacht und das ansonsten sehr unversehrt erscheinende Granitkreuz teilweise überwachsen. Oder wurde das „Bäumchen“ vielleicht absichtlich dort gepflanzt?
Sicher ist, dass das Mahnmal gezielt an der Altstraße von der Wüstung Högelstein über das Muglbachtal mit der Muglmühle nach Neualbenreuth errichtet wurde um ein Verbrechen aus dem Spätmittelalter möglichst lange in Erinnerung zu halten. Über die Jahrhunderte sind außer dem Hinweis auf einen Mord alle Details verloren gegangen und geben Spekulationen viel Raum. Ob das vermutlich erst später ergänzte eingekerbte Kreuz auf der Oberseite auf eine Verwendung als Grenzstein hinweist oder einem weiteren unbekannten Zweck diente bleibt ebenso rätselhaft.
Ganz nah und parallel zur Straße verläuft hier der Nurtschweg und der Wanderweg von Tirschenreuth nach Högelstein zur Nikolauskirche.