Am Palmsonntag werden in der Palmweihe Palmbuschen, Palmstöcke, auch echte Palmwedel, Ölzweige, Palmkätzchen oder Buchsbaumbüschel, zuvor mit Weihwasser gesegnet, in der kirchlichen Prozession als „Zeichen des Lebens und des Sieges“ mitgetragen, und anschließend in den Wohnungen hinter das Kruzifix gesteckt.
An den Feldrainen, wie hier in der Nähe von Ottengrün, sind sie bei uns kaum wegzudenken und die flauschige weichen „Kätzchen“ bieten einen hübschen Anblick bis hin zum Verblühen. 450 Arten gibt es in der Pflanzengattung der Weiden. Sie erstrecken sich über die nördliche gemäßigte Zone bis hin zur Arktis. Aber auch in den Tropen und der südlichen gemäßigten Zone sind einige Arten davon heimisch. Weiden finden vielfach Verwendung. Die Zweige beispielsweise als Flechtwerk, Blätter als Viehfutter oder in der Heilkunde, das Holz für Spannplatten oder Sperrholz und lebend gegen die Erosion an Hängen oder an Bachläufen.
Verwendung zu Ostern findet in erster Linie die Salweide. Die Palmweihe – eigentlich eine Segnung – gehörte früher, bevor sie in vielen Gegenden auf den Palmsonntag verlegt wurde, zu den heidnischen Ostergebräuchen. Die geweihten Zweige sollten nicht nur das Haus bis zur nächsten Erneuerung vor Blitz und Feuersgefahr schützen, sondern sie wurden auch mit den Schalen der Ostereier und den Kohlen der Osterfeuer in den Ecken der Felder eingesteckt oder vergraben, um diese fruchtbar zu machen.
Der Palmsonntag ist der sechste und letzte Sonntag der Fastenzeit und der Sonntag vor Ostern. Es wird des Einzugs Jesu Christi in Jerusalem gedacht. Der Ursprung der christlichen Palmsonntagsfeier geht wohl auf die Liturgie von Jerusalem zurück, wo man die einzelnen Ereignisse des Leidensweges Jesu in eigenen Feiern und Riten nachbildete.
Zum Palmsonntag existiert auch eine Tillenberg-Sage.