Geschickt positioniert wurden schon in der Vergangenheit wichtige Bauwerke um schon von weitem Besitz anzuzeigen. Gut sehen kann man dies vom Zelená hora (Grünberg) bei Cheb (Eger) aus. Leider ist der Ausblick nicht vom Gipfel beziehungsweise vom Bismarckturm aus zu sehen, das in Blickrichtung Bad Neualbenreuth mittlerweile der Fichtenwald darüber hinaus gewachsen ist. Aber auf halber Strecke hinunter zur Ruine der Wallfahrtskirche St. Anna bei Horní Pelhřimov (Oberpilmersreuth) bietet sich ein freier Blick Richtung Südosten.
Genau in der Bildmitte sieht man das sonst so versteckt liegende Schloss Hardeck, das ehemals zum Burgenring um die alte Festung Eger gehört hatte, ehe es die Waldsassener Äbte zu einem Ihrer Sommersitze gemacht haben. Was man vor Ort nicht vermuten mag, zeigt die Distanz: Man konnte von dort aus durchaus einen großen Bereich überblicken und recht weit in die Ferne sehen. Der Hardecker Felssporn lässt nicht nur deshalb eine Turmhügelburg vor der ersten gemauerten Feste vermuten.
Rechts am Bildrand sieht man die bis zur Schließung des Wiener Vertrages im Jahre 1864 zur Reichsstadt Eger gehörende Kapelle „Kleine Kappl“ des Gutes Ottengrün. Ottengrün, selbst in einer Mulde gelegen, benötigte wohl ein weithin sichtbares Bauwerk, welches dann am Kapellberg errichtet wurde.
In der Bildmitte ist die flache Kuppe des Kirchenberges eher unscheinbar, obwohl sich auf ihm die wichtigste Einrichtung von Bad Neualbenreuth: das Sibyllenbad. Lediglich das Minigolfstüberl am Wohnmobilsstellplatz und den Sendemast kann man am linken Ausläufer erkennen und räumlich zuordnen.
Bad Neualbenreuth selbst entzieht sich hinter dem Kirchberg den Blicken. Deutlich thront allerdings der am höchsten gelegene Ortsteil Altmugl am Westhang des Muglberges über der Szenerie. Nicht ohne Grund ist dort einer der fünf Bad Neualbenreuther Blickpunkte errichtet worden, der in umgekehrter Blickrichtung eine gute Aussicht aufgrund der erhöhten Lage ermöglicht.