Slavkovský les

Slavkovský les
Michael Rückl, Mediendesign & Medientechnik

Je nach Standort liegt Bad Neualbenreuth nicht nur im Schatten des Dyleň (Tillenberg).  In die Kulissen integriert sich auch der Slavkovský les (Kaiserwald) an dessen Süd-West-Flanke die böhmischen Bäder Marienbad und Bad Königswart befinden. Links mittig im Bild sieht man die höchste Erhebung den Lesný (Judenhau) mit 983 m NHN und weiter rechts mit einem Meter weniger den Lysina (Glatze). Der deutsche Name leitet sich vom ehemalig kaiserlichen Besitz der Österreichisch-ungarischen Monarchie ab und hieß bis 1945 deshalb auch entsprechend im Tschechischen Císařský les. Mit 803 Quadratkilometern besteht der Naturraum hautsächlich aus Wäldern und Mooren und ist geprägt von den geologischen Besonderheiten.

Auch wenn an den Hängen des Kaiserwaldes bedeutungsvolle Orte liegen, wurden vor allem die Höhenlagen selbst erst im Mittelalter durch die Klöster Waldsassen und Tepl im Zusammenhang mit dem Bergbau besiedelt. Vor allem Zinn aber auch Gold und Silber waren die begehrten und dort zu findenden Rohstoffe. In diesem Zusammenhang entstanden auch für die Zeit in Europa einmalige Wasserbauwerke, die Kunstgräben für den Antrieb von Wasserrädern. Nach 1945 wurden die alten Abraumhalden, wie auch im nahen Erzgebirge, erneut nach den nun begehrten Uranerzen durchsucht, aber auch bergmänisch abgebaut. Dadurch erfuhr die Landschaft eine einscheidene Zerstörung.

Geprägt ist das weitläufige Waldgebiet auch durch die kalten und warmen Mineralquellen mit Temperaturen zwischen 7° und 73° Celsius. Diese haben im Wesentlichen die Entstehung der Böhmischen Bäder beeinflusst. So gibt es dort nicht nur seit 1974 ein Naturschutzgebiet sondern auch eine Schutzzone natürlicher Heilquellen.

Zu Zeiten des Kalten Krieges war ein Großteil des Kaiserwaldes, der genau genommen nicht ein Waldgebiet sondern ein Gebirge beschreibt, als Truppenübungsplatz genutzt. Dort befanden sich tschechisch-russische Raketenstellungen. Nicht nur die Deutsche sondern auch Tschechen mussten ihre Heimatorte verlassen, die dann unwiederbringlich dem Erdboden gleichgemacht wurden.

Die Herrschaft Königswart war über einen sehr langen Zeitraum der direkte östliche Nachbar von Neualbenreuth und der damals exisiterienden Frais(ch) und damit auch die prominentesten Besitzer, die Familie der Metternichs.

 

 

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