Bei klarem und sonnigen Wetter erstrahlt der südlichste Zipfel des sächsischen Vogtlandes hoch über dem Egerer Becken. Plakativ liegt das Schloss Schönberg derer von Reitzenstein auf einem kleinen Plateau unterhalb des Kapellenberges. Auch dessen Ausichtsturm an der Stelle einer alten Ringburganlage ist aus manchem Blickwinkel gut sichtbar.
Das Schloss geht auf einen Rittersitz von 1261 zurück und kam im 15. Jahrhundert in den Besitz des fränkischen Uradels mit Stammsitz im gleichnamigen Ortsteil von Issigau. Wegen der strategisch günstige Lage blieb es 460 Jahre lang bis 1945 im Familienbesitz. Der Begriff des Kapellenberges leitet sich von der verfallenen Kapelle St. Ursula oberhalb des Schlosses, direkt an der alten Handelsstraße zwischen Böhmen und Sachsen gelegen, ab.
Von den Bad Neualbenreuther Höhen nach Norden blickend kennzeichnet Schönberg das Elstergebirge, den Übergang zwischen Fichtelgebirge und Erzgebirge. Der Kapellenberg stellt mir 759 m NHN auch dessen höchste Erhebung dar.
Nicht zu verwechseln ist Schönberg mit dem unweit östlich liegendem Schönbach (cz. Luby). Es war Zentrum des sogenannten Schönbacher Ländchens das vom Kloster Waldsassen urbar gemacht wurde und auch den lokalen Bergbau begründete bevor es an die Burggrafen von Sparneck verkauft wurde. Im ausgehenden Mittelalter lag dort die bedeutendste Lagerstätte von Zinnober in Europa.
Gut kann man hier die Verknüpfungen zwischen Vogtland, Stiftland, Egerland und Sechsämterland auf kleinstem Raum erkennen – ein kulturhistorisches Zentrum im Herzen Europas.