Geologische Vielfalt

Michael Rückl, Mediendesign & Medientechnik

Ein Viererlei der geologischen Vielfalt rund um Bad Neualbenreuth kann man dieser Aufnahme zuordnen: Zwei Maare, ein Vulkan und eine Mineralquelle. Fast in einer Linie finden sich der Standort am Kraterrand des Mýtina-Maares (Altalbenreuth) mit dem Blick über den kleinen Vulkanschlot des Železná hůrka (Eisenbühl) – der bräunliche Bereich in der Wiese -, der Kohlensäurequelle von Kyselecký hamr (Säuerlingshammer) – im Wald in der Bildmitte links und am Berghang des Dyleň (Tillenberg) im Hintergrund rechts das Bad Neualbenreuther Maar. Alles integriert sich fast unsichtbar in der Landschaft um scheinbar

In der Mitte Europas liegt ein geologischer Hotspot mit den verschiedensten Ausprägungen. 90% aller weltweit vorkommen Gesteinsarten findet am hier, dazu unzählige Mineralien. Und es ist geologisch eine immer noch aktive Zone: Oberpfälzer Wald, Egerland, Vogtland und Fichtelgebirge. Liegt die Entstehung von Maaren und Vulkanen mindestens 100.000 Jahre zurück, sprudeln die Mineralquellen noch immer reichlich in unterschiedlichen Zusammensetzung an Mineralien.

Spannend wird es, wenn wieder ein Erdbebenschwarm den Boden unter den Füßen rumoren lässt. Ungefähr alle drei Jahre entlädt sich die seismische Energie in unzähligen kleineren Erdstößen, die wenigsten davon spürbar und auch nur auf speziellen Untergründen. Alle 74 Jahre treten diese wie zuletzt 1985/86 auch in stärkerer Form auf. Auslöser könnte nach neuesten Forschungen in die lokalen Bruchzonen eindringendes Magma an der Südflanke des Elster- und Erzgebirges bei Nový Kostel (Neukirchen) in mindestens 30 Kilometer Tiefe sein. Noch unerklärlich ist die Entdeckung, dass an verschiedenen Stellen sogenanntes Helium-3 in großen Mengen entweicht, was es so eigentlich nur in vulkanisch aktiven Regionen wie beispielsweise am Ätna gibt. Einen Grund zur Besorgnis gibt es dennoch nicht.

Letztendlich verdanken die Bäder der Region ihre Existenz den Aktivitäten im Erdinneren, so auch das Sibyllenbad. Dessen Ursprung liegt übrigens in der 1698 gefassten Kohlensäurequelle von Kyselecký hamr (Säuerlingshammer).

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