Alt vor neu

Alt vor neu
Michael Rückl, Mediendesign & Medientechnik

In Urkunden vor dem Jahr 1147, dem Beginn der Regierungszeit der Staufer in Eger (Cheb), ist eine Unterscheidung, welcher der beiden späteren Orte Altalbenreuth und Neualbenreuth gemeint sein könnte, nicht möglich.

Im Jahr 1284 schenkten die Landgrafen von Leuchtenberg das Dorf Albernrewt dem Kloster Waldsassen. Als das Kloster Waldsassen die Burg, das spätere Schloss Hardeck und den zugehörigen Grundbesitz durch Kauf erworben hatte, gehörte auch das Dorf Albenreuth zu dem erworbenen Gebiet. 1346 kaufte der Egerer Patrizier Niklas Einsiedler das gesamte Gebiet auf der Seite des Egerlandes und des Stiftlandes. Ein häufiger Besitzerwechsel der Eigentümer in Albenreuth aus Geschlechtern der Reichsstadt Eger folgte.

1424 überfiel eine Heeresgruppe der Hussiten bei der Belagerung von Eger die Orte der Frais und plünderten auch Altalbenreuth. Im 15. Jahrhundert wurde das Geschlecht der Lamminger in Albenreuth Lehensherr und wurde mit Wolf Maximilian Laminger von Albenreuth (1634–1696) zu einer Sagengestalt der Choden. Als im Jahre 1497 die Familie der Schirnding, Patrizier in Eger, Altalbenreuth erworben hatte, begann mit einigem Erfolg die Suche nach Gold in der Nähe von Ernestgrün und durch Goldwäsche im Muglbach. Erfolgreicher war der Abbau von Eisen mit der Entstehung von Eisenhämmern in der Gegend zwischen Alt- und Neualbenreuth. Ein Sauerbrunnen, dessen Einfassung die Jahreszahl 1693 zeigt, wurde als Heilquelle genutzt.

Altalbenreuth war ein gemengtes Dorf. Die Leibeigenschaft wurde 1849 aufgehoben. Altalbenreuth hatte 1845 19 Häuser und 98 Einwohner. Aus dem verfallenden Schloss der Schirndinger entstand vermutlich der Hof Nr. 13; im Jahr 1837 ließ der damalige Hofbesitzer Michael Frank neben dem Hof eine Kapelle bauen, die heute noch besteht. Vor dem Zweiten Weltkrieg lebten im Dorf über 800 Personen. Danach wurden über 90% der Gebäude im Ort, der nun in tschechischer Sprache Mýtina hieß, abgerissen. Im Jahre 2001 bestand das Dorf aus 11 Wohnhäusern, in denen 16 Personen lebten.

1990 wurde der Grenzübergang nach Neualbenreuth wieder geöffnet.

Zu Fuß oder per Fahrrad erreicht man Mýtina (Altalbenreuth) am besten und schnellsten über den Fußgängergrenzübergang bei Boden. Vom Marktplatz Bad Neualbenreuth aus sind es gerade mal 3,4 km. Der Weg führt direkt am Na Kopci vorbei. Dieser Hügel bildet zusammen mit den Rehberg die höchsten Erhebungen am südlichen Kraterrand des Mýtina-Maars.

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